Crimethinc – From Democracy to Freedom

Wir setzen hiermit unsere Reihe (historische) Klassiker der anarchistischer Staatskritik fort, um Menschen verständlich zu machen, wogegen wir sind. Wir haben bereits “Kropotkin – Die Historische Rolle des Staates” veröffentlicht. In dieser Schrift wurde eine anarcho-kommunistische Staatskritik formuliert. Hauptkritikpunkt war hier der Staat als Stütze der Ausbeutungsverhältnisse, auch wenn bereits Kritik am zentralistischen und strafenden römischen Rechts- und Staatsgedanken formuliert wurde.

Wir denken, dass die Staatskritik von Crimethinc, welche sich noch stärker auf die Zentralisierung/Monopolisierung der Entscheidungsstrukturen bezieht, für unser aktuelles Verständnis vom Staat unerlässlich ist. Die Nachteile der Monopolisierung von Entscheidungsstrukturen gegenüber Selbstbestimmung, Dezentralität, Partizipation und der Ausschluss von vielen Menschen wird in dem Buch sehr gut dargestellt. Insbesondere die Kritik an Massenversammlungen, Mehrheitsentscheidungen aber auch an Konsens bei Großveranstaltungen wird übersichtlich dargelegt. Es werden anarcho-individualistische Argument mit sozial-anarchistischen Argumenten verbunden und dabei eine schlüssige Staatskritik hergestellt. Also die Kritik am Staat als Einschränkung der Freiheit des Einzelnen, verbunden mit der Kritik am Staat als Herrschafts- und Ausbeutungsinstrument von wenigen Personen.

Einige von uns sind Syndikalist*innen oder Anhänger*innen des Libertären Kommunalismus, wie er in Rojava gerade verwirklicht wird. Einige glauben daher schon daran, dass Entscheidungsfindungen an der Basis und Selbstbestimmung zusammen funktionieren. Wir haben uns aber entschieden aus Gründen der Vollständigkeit und Übersichtlichkeit den Text von Crimethinc komplett abzudrucken, also auch deren Kritik an Räte- bzw. Basisdemokratie.