Tipps und Tricks für einen Nachhaltigen Aktivismus

Ausschlaggebend zum Nachdenken über Nachhaltigen Aktivismus war, dass viele politisch Aktive aus unserem Umfeld drogensüchtig oder psychisch krank werden, sich nach kurzer aktiver Zeit ins Private zurückziehen oder wegen Burnout im Krankenhaus landen. Ein Phänomen, welches schon vor dreißig Jahren benannt1 und kritisiert2 wurde in der Heinz-Schenk Debatte. Ein weiterer Text, auf den wir aufbauen können, ist das Buch „Politisch aktiv sein und bleiben. Handbuch zum Nachhaltiger Aktivismus“ von Timo Luthmann aus dem Jahr 2018, welches zwar sehnsuchtsvoll erwartet wurde, aber aufgrund der Überlänge kaum rezipiert wurde.3 Mit dem Artikel soll das bisher gesammelte Wissen gebündelt und um eigene Erfahrungen erweitert werden. Das Ziel ist somit einen praktischen Leitfaden für individuellen und kollektiven Nachhaltigen Aktivismus zu erstellen. Nachhaltiger Aktivismus wird hierbei definiert als individuelle Selbstfürsorge (zur vollständigen Ausschöpfung der persönlichen Potenziale), als kollektive Strategien zur langfristigen politischen Zusammenarbeit und damit verbunden als Reflexionen über strategisches Handeln (Luthmann, S. 23).

1. Lange aktiv bleiben heißt sich zu organisieren

Die Hälfte aller Menschen, die in Kontakt mit linksradikalen Ideen kommen gehen regelmäßig zu ein paar Solibars und Küfas, alle paar Wochen mal zu einem Vortrag und hin und wieder auf eine Demo. In der Regel entfernen sie sich aufgrund fehlender Verbindungen nach 2-3 Jahre wieder von linksradikalen Inhalten. In der Zeit werden fleißig Anzeigen gesammelt, welche oftmals ein Hauptgrund für den Ausstieg sind. Bei Kids aus der Arbeiterklasse, dem Prekariat und Kleinbürgertum beginnt der Prozess häufig früher und ist stärker mit Subkultur und Aktivismus verbunden. Meistens endet die politisch aktive Phase mit 18 aufgrund des Einstiegs ins Arbeitsleben. Im Gegensatz dazu kommen Menschen aus der Mittelschicht und dem Großbürgertum häufig erst im Studium mit linksradikalen Inhalten in Kontakt. In der Regel bleiben viele nur theoretisch aktiv und scheiden oft mit 24 oder 25 aus, wenn es daran geht sich „persönlich und beruflich weiterzuentwickeln“.

Um dieser schnellen Entpolitisierung entgegenzuwirken, sollten sich Menschen möglichst frühzeitig organisieren. Wir wissen, es kann sehr unangenehm sein zu den ersten Plena zu gehen und an ihnen teilzunehmen. Insbesondere für alle die nicht in akademischen Haushalten aufgewachsen sind, wirkt die benutzte Sprache abgehoben, unverständlich und einschüchternd und die Plenas aufgrund der Formalitäten albern und spießig. Aber allen jungen Menschen wollen wir Mut machen und sagen: „Traut Euch!“. Es lohnt sich Gleichgesinnte zu treffen, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen bei Repression und bei der Umsetzung eigener Ideen. Das bedeutet gleichzeitig, dass bereits längerfristig Organisierte versuchen sollten jüngere Menschen stärker einzubinden und ernstnehmen. Geht auf neue Menschen zu und ladet diese zu Vorträgen, Partys und Plenas ein. Verdreht nicht gleich die Augen, wenn etwas nicht bekannt ist oder Taktiken und alt-linke Gewissheiten kritisiert werden. Es gibt nichts schlimmeres als Szene-Arroganz.4 Gerade der Austausch mit Menschen, welche noch einen weniger ideologisch verengten Blickwinkel haben, kann unglaublich bereichernd sein für die Formulierung von eigenen Analysen und einer widerständigen Praxis. Ausgrenzung aufgrund von Unwissenheit und falscher Kleidung, also Szene-Codes, sind auch ein Grund warum ältere Genoss*innen, die ihren Aktivismus nicht mehr subkulturell definieren, oft ausgegrenzt werden und sich dadurch vom Aktivismus abwenden. (Luthmann, S. 57-58).

2. Burnout und Wie du es bemerkst

Menschen in der Szene brennen schnell aus, aufgrund mehrerer Plena und Aktionen die Woche. Sie sind meistens in verschiedenen Gruppen und Kampagnen aktiv, welche aber oftmals wenig Output haben, aufgrund von Strukturlosigkeit und schwammigen Zielsetzungen. Hobbys und Freundeskreise außerhalb der Szene werden schnell aufgegeben. In der Regel gibt es aktive Hochzeiten, wenn Gruppen neu gegründet werden oder Kampagnen anlaufen. Nach den Zerwürfnissen folgen dann oftmals depressive und politisch nicht aktive Phasen von ca. einem halben Jahr bis zur nächsten heißen Phase (Luthmann, S. 104). Das Problem tritt aber auch bei Genoss*innen auf die in langfristigen Strukturen eingebunden sind. 

Ein Burnout ist eine komplett emotionale, physische und geistige Erschöpfung, welche sich am Ende meistens in Krankheiten widerspiegelt. Folgen und Begleiterscheinungen sind Depressionen und weitere psychische Krankheiten, sozial destruktives Verhalten (Rückzug von Familie und Freunden, feindseliges oder paranoides Verhalten gegenüber der Umwelt) und selbstzerstörerisches Verhalten (Alkohol-, Drogen-, Essen- und Medikamentenmissbrauch oder Nervenkitzeljagd). Burnouts können im schlimmsten Fall im Suizid enden (Luthmann, S. 68-69). Ein Burnout kommt nicht von heute auf morgen. Er bahnt sich in verschiedenen Phasen an. Symptome sind der Verlust von Freude bei der politischen Arbeit bis zum Verlust von jeglichen positiven Gefühlen, sei es beim Essen, Entspannen oder sportlichen und sozialen Aktivitäten. Man hat das Gefühl gehetzt zu sein und keine Zeit zu haben. Entscheidungsfindungen und Fokussierung fallen einem schwer. Die Kreativität wird reduziert, Wutanfälle, Schuldgefühle, Hilflosigkeit, Schlaflosigkeit/-probleme und Hoffnungslosigkeit kommen auf. Man hat ständig das Gefühl der Unentbehrlichkeit und gleichzeitig fühlt es sich so an, als ob man niemals genug macht. Das bedeutet es kommt zu Kontaktverlust und dem ständigen Gefühl von Angespanntheit und Abgestumpftheit bis hin zum vollständigen Zusammenbruch (Luthmann, S. 79-81). Hinzu kommen oftmals neben dem Politarbeitsstress posttraumatische Belastungsstörungen aufgrund von Gewalterfahrungen, welche schwerwiegende Wechselwirkungen auslösen (Luthmann, S. 61). Wenn ihr solche Gefühle oder Symptome bei euch selbst bemerkt, solltet ihr schleunigst anfangen eure politische Arbeit herunterzufahren und zu einem späteren Zeitpunkt reflektieren welche Projekte euch überlastet haben und welche erholsamen Aktivitäten ihr in euren Alltag und Wochenrhythmus einbauen könnt.

Es ist aber nicht nur die individuelle Gesundheit, die darunter leidet, sondern genauso die politische Arbeit. Viele unserer von Burnout bedrohten oder betroffenen Genoss*innen haben keinerlei Freude mehr an ihrer Arbeit. Sie treten oftmals verbissen, dogmatisch und gebieterisch auf. Es sinken dadurch die individuelle Begeisterungsfähigkeit innerhalb der Gruppe für neue Ideen, als auch die Mobilisierungsfähigkeit der gesamten Gruppe. In der Folge werden die meisten Aufgaben nur noch von wenigen Menschen gemacht, die dadurch immer stärker ausbrennen und immer unangenehmer werden, da sie die Passivität der Anderen stört und das Gefühl der Unentbehrlichkeit sich weiter ausbreitet.

3. Tipps für einen Individuellen Nachhaltiger Aktivismus

Nachhaltiger Aktivismus ist schon lange in widerständigen Bewegungen verwurzelt. Seit Ende des 19. Jahrhundert existieren der Arbeiter*innensport, Kampagnen gegen Alkoholmissbrauch, die Wanderbewegung oder seit den 2000er die Out of Action Groups. (Luthmann S. 28-33). Der Gedanke der Regeneration von politischer Arbeit ist somit schon länger in unserer Bewegung vorhanden und wir können auf einige Punkte zurückgreifen. Der folgende Abschnitt soll ein praktischer Ratgeber sein, um möglich lange aktiv zu bleiben, was bedeutet einen Aktivismus zu betreiben der einen weder ausbrennt noch krank macht.  Gemeint ist damit, dass eine Vereinbarkeit von Aktivismus mit dem Privatleben hergestellt werden muss, was bei den meisten radikalen Linken bedeutet, dass diese erst einmal wieder ein Privatleben haben müssen.

Am wichtigsten ist es zu begreifen, dass Politik nicht das gesamte Leben ist. Jeder Mensch ist ein Individuum, dass auch außerhalb davon existiert und persönliche Vorlieben (bspw. bei Filmen, Musik, Gesprächsthemen und Sport) oder Charakterzüge (wie humorvoll, ernsthaft, hilfsbereit, kritisch, loyal usw.) besitzt, die von der politischen Einstellung relativ unabhängig sind. Menschen nehmen einander auch so wahr. Es sollte somit nicht die gesamte Identität auf der politischen Einstellung aufgebaut sein, auch wenn es natürlich vollkommen in Ordnung ist, wenn es einen Hauptteil der Identität ausmacht. Identitätskrisen können aber schnell die Folge sein, wenn Zweifel oder Krisen in der politischen Arbeit aufkommen. Der Abschnitt erscheint leicht esoterisch und unbedeutend, aufgrund des Abrutschens vieler Genoss*innen in das leninistische Berufsrevolutionärstum (in welchem das Dasein nur noch der Partei dient), dem autonomen Subjektivismus (welcher eine Ausrichtung des Wohnen, Leben und Arbeiten an den Idealen vorsieht), dem maoistischen Bruch mit der eigenen bürgerlichen Vergangenheit (Beispielsweise durch das Verbrennen von Kinderfotos) oder dem kurdischen Identitätskonzept (welches früher noch das Verbot von romantischen Beziehungen vorsah) ist es aber leider wichtig dies festzuhalten.

Es sollten am besten weitere Hobbys und Sportarten neben dem politischen Aktivismus betrieben werden. Nehmt euch Zeit für das, was euch Spaß macht. Geht zu Fußballspielen, Karaoke Abenden oder ins Kino. Macht Urlaub mit eurer Beziehungsperson oder euren Freunden (Luthmann, S. 368). Es ist außerdem wichtig einen Freundeskreis neben der Politikszene zu haben. Wenn ihr nur euren politischen Freundeskreis habt oder noch schlimmer nur mit euren Freunden Politik macht, zerstreitet ihr euch häufig mit diesen und habt während solchen Streits keinen sozialen Rückhalt mehr (Luthmann, S. 281). Oder im fast noch schlimmeren Fall streitet ihr euch in euren Gruppen nicht, weil es eure Freunde sind. In der Regel haben solche (autonomen) Gruppen dann nur noch einen sehr unreflektierten Output, was wir aus eigener Erfahrung sagen können. Ihr benötigt also Ressourcen für euren Aktivismus, das bedeutet Sicherheit und Stabilität, welche euch durch ein soziales Umfeld, materielle Sicherheit, sinnvoll anfühlende Lohnarbeit und Gesundheit (und damit auch eine Krankenkasse) gegeben wird (Luthmann, S. 198).

Aus unserer eigenen Erfahrung ist es daher am besten in einer politischen Hauptgruppe organisiert zu sein, maximalst an einer Kampagne oder Bündnis teilzunehmen und nicht mehr als eine Aktion die Woche zu machen. Warum so wenig?  Weil ihr einerseits auch Zeit braucht, um euch weiterzubilden, was ihr aber auf maximal 3-4 Tage die Woche beschränken solltet. Auf der anderen Seite, weil wenn von den Gruppen Aktionen geplant oder AGs gegründet werden fallen schnell 3-4 Plena die Woche an. Es geht mindestens ein Tag die Woche pro Gruppe für Texte schreiben, Designs erstellen, Demos organisieren, Transpis malen, Küfas kochen, Mails schreiben, Social Media Arbeit, Flyer verteilen, Plakatieren gehen usw. drauf. Da viele Menschen politische Arbeit nur darin sehen zu Plena zu gehen überschätzen sie sich oft selbst oder die Gruppen bringen nichts zustande, da außerhalb des Plena niemand dafür arbeitet. 

Es ist wichtig sich aktive Ruhephasen von mindestens zwei Tagen die Woche ohne Arbeit und einen Tag auch komplett ohne Politik zu nehmen. Luthmann schlägt für solche Tage zusätzlich Meditations- und Achtsamkeitsübungen vor in denen die Stille wertgeschätzt wird und sich auf positive Erfahrungen berufen wird (Luthmann, S. 208).5 Es ist auf jeden Fall wichtig sich Ruhezeiten in den Alltag und die Woche einzubauen. Ihr benötigt dafür einen sicheren Raum, in dem ihr euch wohlfühlt, das bedeutet ganz praktisch gesprochen, dass ihr eure Wohnung oder euer Zimmer so einrichten/dekorieren solltet, dass ihr euch darin wohlfühlt.

4. Strategien für einen Kollektiver Nachhaltiger Aktivismus

Wie bereits erwähnt, können wir Dank des Alters unserer Bewegung auf verschiedene erholsame und gruppenbildende Praktiken zurückgreifen. Unsere Gruppen sollten sich an den kommunistischen und anarcho-syndikalistischen Gruppen der letzten 20er Jahre orientieren. Die Gruppen haben (Arbeiter-)Sportgruppe6 organisierten, gingen gemeinsam Wandern (wie bspw. die Schwarz-Roten-Bergsteiger7) und hatten Wochenendausflüge. Viele bewirtschafteten dazu außerdem gemeinsam Kleingärten und gründeten Musikgruppen und Chors.

Ein großer Punkt in unserer Szene ist unsere problematische Konfliktkultur (Luthmann, S.61). Wir tragen Probleme auf persönlichen Ebenen aus, zerstreiten uns deswegen und stellen andere Meinung als moralisch falsch dar. Wir versuchen uns ständig gegenseitig zu überzeugen und nie Kompromisse zu schließen. Die Strategie des Konsensentscheidung hat dies sogar verschlimmert, da dadurch jeder in der Gruppe überzeugt werden muss und bei einigen Gruppen die Hälfte aller Mitglieder austreten, weil eine Person die ganze Zeit ihre Meinung durchsetzt. Wir müssen lernen uns bei grundlegenden politischen Auffassungen (bspw. materialistischer oder queerer Feminismus) zu spalten und trotzdem in den gleichen revolutionären Strukturen zusammen zu bleiben oder wenigstens ohne Vorurteile in anderen Themenfeldern wieder zusammenzuarbeiten. Problematisch ist auch, dass fast jeglicher zwischenmenschlicher Konflikt politisiert wird und damit die eigene Gefühlsebene als Gradmesser für politische Einschätzung und damit Zusammenarbeit dient. Grundlegend sollte hier sein, dass nicht Freundschaft oder Sympathie Ausgangspunkt für politische Zusammenarbeit ist, sondern die Einsicht in die Notwendigkeit von radikalen Änderungen.

Es gibt neben dieser schwer fassbaren kollektiven Kommunikations-Ebene auch strukturelle Verbesserungsmöglichkeiten. Es fehlen oft fest Verantwortlichkeiten oder diese bleiben bei den immer gleichen Personen. Achtet darauf immer eine Person mit weniger Erfahrungen zusammen mit einer erfahreneren Person zu einer längerfristige Aufgabe zuzuteilen (bspw. Instagram/Share-Pics erstellen.) Es ist bei der Aufgabenverteilung ebenfalls wichtig, dass stark ausgelastete Personen auch mal “Nein” sagen, auch wenn dies im schlimmsten Fall bedeutet, dass eine Aufgabe mal nicht gemacht wird (Luthmann, S. 244). Genauso wichtig ist strategische Reflexion. Nehmt euch nach jeder Aktion beim nächsten Plenum mindestens 5-10 Minuten Zeit, um konstruktives Feedback zu geben, also zu reflektieren was gut lief und was besser laufen sollte. Überlegt euch nach jeder Kampagne, welche Aktionen und wie kamen diese an. Hättet ihr gern mehr Redebeiträge gehalten oder waren euch die gehaltenen peinlich, weil sie nur Plattitüden enthielten? Oder habt ihr mal wieder nur im Plenum gelabert und nichts gerissen? Es sollte daher auf jeden Fall einmal im Jahr ein Reflexionsplena stattfinden, in dem ihr das ganze Jahr und die Themen, mit denen ihr euch beschäftigt habt reflektiert. Überlegt euch zu welchen Themenkomplexen ihr nächstes Jahr arbeiten wollt und setzt da Schwerpunkte. Denkt darüber nach wo ihr mehr Wissen benötigt und welches ihr weitervermitteln wollt. Wir glauben daher, dass die meisten 10-15 Personen großen Gruppen nicht mehr als maximal 3-4 Themen im Jahr bespielen sollten, da ansonsten ein Feiertagsaktivsmus herauskommt. Plant also eure nächsten Projekte und Kampagnen, um euch bewusst zu machen welche Bündnisse ihr eingehen könnt und welche Aktionsfelder bestehen. (Luthmann, S. 352-353.)

Organisiert euch und euren Alltag!

Reflektiert eure Aktionen und arbeitet vorausschauen!

Gönnt euch Spaß, Auszeit und Erholung aber bleibt dafür lange dabei!

Fußnoten

1 Zur Suchtproblematik in der linksradikalen Szene und dem ständigen Verschleißen von Personen. Heinz-Schenk: „Die Autonomen machen keinen Fehler, sie sind der Fehler“, S. 10, unter: https://offeneanarchistischevernetzungleipzig.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/2043/2024/01/Heinz-Schenk-Debatte-geschnitten-1.pdf

2 Als Ursache für den ständigen Verlust von Aktivist*innen wurde damals die Plan- und Ziellosigkeit der Bewegung benannt, aufgrund fehlender (theoretischer) Vermittlung und Organisationsfeindlichkeit, welche schnell in individuelle Ratlosigkeit und Depressionen umschlägt. Ebenfalls wird ein moralgetränkter Subjektivismus kritisiert, welcher das autonome Individuum in der Pflicht zu ständigem zivilem Ungehorsam/Straftaten, materiellen Verzicht/Arbeitslosigkeit und moralischem Verhalten/Spießigkeit sieht. Heinz-Schenk: „Thesen zum Kulturbegriff“, S. 2-3, unter: https://offeneanarchistischevernetzungleipzig.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/2043/2024/01/Heinz-Schenk-Debatte-geschnitten-1.pdf

3 Timo Luthmann: „Politisch aktiv sein und bleiben. Handbuch Nachhaltiger Aktivismus“, Münster 2018. Das Buch ist gleichzeitig eine Systematisierung der Publikationswelle zu „Nachhaltigen Aktivismus“ seit den 2000er, welche Deutschland aber bisher kaum erreicht hat. Hillary Retting: „The lifelong Activist. How to change the world without losing your way”, 2004. Grace Lee Bogs: „The Next American Revolution. Sustainable Activism for the Twenty-First Century”, 2011. Joanna Macy, Chris Johnstone, Christia Broermann: „Hoffnung durch Handeln. Dem Chaos standhalten, ohne verrückt zu warden, Padeborn 2014“, Marina Bernal: „Self Care and Self Defense Manual for Feminist Activists, 2008. Jane Barry, Jelena Djordjevic:  „What is the Point of Revolution if We cant Dance, 2007. (Luthmann, S. 31-32)

4 „Arroganz ist keine Waffe“, 2021, unter: https://de.indymedia.org/node/143604

5 Luthmann Buch hat viele esoterische Stellen, welche bewusst weggelassen wurden. Meditations- und Achtsamkeitsübungen gehören hier noch zu den bodenständigsten Strategien und Ansichten. Ein weiterer Grund, warum dieser Text erschien, ist um einen Nachhaltigen Aktivismus ohne spirituellen Hokuspokus zu skizzieren.

6 Zum Arbeitersport als Gegenkultur und Stärkung des Kollektivs: „Wider dem “Rekordsport”: Körperkultur statt Leistungssport”, unter: https://www.arbeitersport.at/de/1919-1934-neue-zeit/gegenkultur-auch-im-sport/articlearchivshow-wider-den-rekordsport-koerperkultur-statt-leistungssport

Ausführlicher ist Gabriel Kuhn: “Die Linke und der Sport”, Münster 2014.

7 Zu roten Bergsteiger*innen vor 1945. Initiative Geschichte und Widerstand: „Auf den Spuren der Roten Bergsteiger:innen”, unter:https://anfdeutsch.com/hintergrund/auf-den-spuren-der-roten-bergsteiger-innen-antifaschistische-wanderung-in-der-sachsischen-schweiz-33125

Zu den Schwarz-Roten Bergsteiger*innen heutzutage. “Die SRB im ersten Quartal 2023: Gedenken und Vernetzung”, 2023, unter: https://srb.fau.org/2023/04/17/die-srb-im-ersten-quartal-2023-gedenken-und-vernetzung/